Es gibt viele Kinderkrankheiten, die für Kinder gefährlich werden können. Die STIKO (Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut) hat deshalb einen Impfplan aufgestellt, an den sich die Ärzte beim Impfen meist orientieren. Für den vollen Impfschutz müssen einige Impfungen wiederholt werden. Ein Baby-Impfkalender hilft, sich genau über die einzelnen Injektionen zu informieren und die Mindestabstände zwischen den Impfungen zu taktieren.
Sechsfachimpfung im Standart-Impfplan der STIKO
Die STIKO empfiehlt, Kinder möglichst früh zu impfen, damit voller Impfschutz garantiert werden kann. Einige Impfungen werden in mehreren Durchgängen verabreicht. Die Zeitangaben richten sich deshalb nach einem Mindestabstand zwischen den einzelnen Impfungen, die der kleine Körper benötigt, um den gewünschten Immunschutz aufzubauen. Nach der Grundimmunisierung sind erst nach 10 Jahren Auffrischungsimpfungen fällig.
Seit einigen Jahren wird die Sechsfachimpfung empfohlen. Sie ist eine Kombinationsimpfung, die gleichzeitig gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Haemophilusinfluenzae Typ B (HiB), Polio (Kinderlähmung) und Hepatitis B wirkt. Insgesamt vier Teilimpfungen sind hier ab einem Alter von 2 Monaten nötig: Die erste, zweite und dritte in einem Abstand von mindestens 4 Wochen, die vorletzte und letzte Impfung mit einem Abstand von mindestens 6 Monaten. Dank Kombinationsimpfstoff sind weniger Injektionen und damit Impftermine nötig, was Kind und Mutter einigen Stress erspart. Allerdings wird das Immunsystem des Babys stärker belastet als bei Einzelimpfungen – Ausschlag und Fieber sind dann oft die Folge. Bei Einzelimpfungen sind auch oft nur 3 Wiederholungen statt der üblichen vier Impfdosen nötig.
Pneumokokken, MMR, Windpocken und Co.
Auch die Impfung gegen Pneumokokken wird ab dem 3. Lebensmonat empfohlen. Sie kann zeitgleich mit der Sechsfachimpfung erfolgen. Pneumokokken sind Bakterien, die Infektionen wie Mittelohr- oder Lungenentzündung hervorrufen. Auch bei der Pneumokokkenimmunisierung sind 4 Teilimpfungen nötig, die Abstände sind dieselben wie bei der Sechsfachimpfung.
Gegen Ende des ersten Lebensjahres empfiehlt die STIKO eine Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln, die sogenannte MMR-Impfung. Gleichzeitig kann auch die Impfung gegen Virazellen (Windpocken) stattfinden, da der Impfablauf bei beiden gleich ist. Die Kombinantionsimpfungheißt MMR-V-Impfung und wird 4-6 Wochen nach der ersten Injektion wiederholt.
Ab dem 2. Lebensjahr impft man gegen Meningokokken, die Hirnhautentzündungen und Blutvergiftungen auslösen können. Hier reicht eine einzige Impfung.
Angst vorm Impfen - Ist der Piks gut für das Kind?
Immer mehr Mütter sind unsicher, ob Impfen wirklich sinnvoll für das Kind ist. Umfragen ergeben, dass 70-80 Prozent aller Eltern sich an den STIKO-Impfplan halten, 10-15 Prozent der Eltern aber verzichten auf die Impfung. Einige Eltern holen die Impfungen zu einem späteren Zeitpunkt nach. Eine generelle Impfpflicht gibt es in Deutschland zumindest nicht. Vor allem die Angst vor Impfschäden treibt Eltern um. Das Kind sollte nach der Impfung zumindest von den Eltern gut im Auge behalten werden - oder mindestens im Ohr. Hier hilft ein zuverlässiges Babyphone aus der Stiftung Warentest.
Die erste Impfung beginnt laut STIKO-Plan so früh, damit die Impfserie durchgezogen werden kann, bevor der Nestschutz endet. Das ist besonders sinnvoll, wenn Kinder in die Krippe gehen und dort vielen Bakterien ausgesetzt sind, die Ansteckungsgefahr somit relativ groß ist. Bleiben die Kinder länger daheim, kann man den Impfplan auch individuell strecken und impft zuerst gegen Keime, die besonders gefährlich sind. Dazu zählen Hib, Keuchhustenbakterien und eventuell Pneumokokken.
Generell überfordert die Sechsfachimpfung den kleinen Körper nicht – das Immunsystem des Babys wird gut damit fertig. Dabei schützt ein einziger Piks gegen dauerhafte Schäden durch bestimmte Kinderkrankheiten. Kaum ein Thema wird so kontrovers diskutiert wie das Impfen. Informieren ist wichtig, um eine persönliche Entscheidung der Risiko-Bewertung treffen zu können. Auch die Information beim behandelnden Kinderarzt zu Vorsorge und Impfuntersuchungen kann eine Anlaufstelle dafür sein.
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